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Berichterstattung: Die Truppen Murdurs sammeln sich


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Die Luft war eisig. Der Frost fraß sich in die Knochen der Uruk, die auf dem Weg zu Bûb-Hóshs Winterlager waren. Im Lande Takara wartete er auf die verstreuten Truppen Murdurs, welche er zu einer ersten großen Zusammenkunft zu sich rief.

Nach der mauen Ausbeute im Lande Torog'Nai sollte geplant werden, wie auf effizientere Weise dem Fitgnau entgegen gestrebt werden kann. Mit einem Zusammenschluss aller Truppen, die dem allmächtigen Shakhbûrz dienen, sollte die Faust Murdurs entstehen, die als militärischer Verband den Willen Murdurs außerhalb der Grenzen durchsetzt. Ein kleiner Sieg konnte bereits durch den zwischenzeitlich herbeigeführten Sinneswandel der Ultar'Karrak verzeichnet werden. Sie hatten wieder ihren ursprünglichen Namen Grish Hont angenommen und erkannt, dass sie von Karrak nur geblendet worden waren. Ab jetzt stellten sie ihre volle Kampfkraft wieder dem Shakhbûrz zur Verfügung.

Nur drei der Shapog-Gûr marschierten einen dunklen Pfad entlang und schwiegen fröstelnd in der Nacht. Zwar waren sie zu fünft aus Torog'Nai abgereist, doch hatte Drisnak Barash-âmul vor einigen Wochen fortgeschickt, um mit Slog'bûr zu kundschaften. Sie hatten gehört, dass im Westen ein Lager der Shara wäre und um mehr darüber zu erfahren, sollten die Beiden die Lage ausspähen. Mit dem Befehl rechtzeitig zum Winterlager aufzutauchen, hatte er seinen neuen Pizgal und den Nadak entlassen.

So waren es nur Drisnak, Narkûraak und Rhâk'Ta die nun in der Finsternis durch die Wälder streiften und ab und an ein Wort wechselten.

Als sie an einer Kreuzung ankamen, vernahmen sie Geräusche aus den Böschungen und Bäumen um sie herum. Etwas lauerte im Schwarz des Waldes und Drisnak befahl den beiden Lob still zu sein. Sie lauschten angestrengt in die Nacht, während das Laub hörbar unter Fußtritten knirschte. Plötzlich sprang eine dunkle Gestalt auf den Weg. Kampfbereit gingen die Shapog-Gûr in Stellung und Drisnak raunte dem Fremden ein unfreundliches „Wer bist du?“ entgegen. Wie sie nun alle sahen, war es ein Uruk. Er musste seiner äußeren Erscheinung nach zu urteilen aus Murdur stammen. Sein aufmüpfiges Verhalten tränkte die Shapog-Gûr allerdings in feindseliges Misstrauen.

Drisnak wollte nach ihm greifen, doch er war zu schnell. Mit rasanten Bewegungen sprang er in die Schatten der Bäume und erzürnte den Gratû damit zusehends. Er forderte ihn auf sich zu zeigen und heraus zu kommen. Schließlich hastete er ihm hinterher. Der Fremdling schaffte es locker ihm zu entkommen und kam nun an anderer Stelle wieder auf den Pfad gesprungen. Drisnak gelang es ihn in ein Handgemenge zu verwickeln, wobei er ihm seine Waffen entriss und Narkûraak befahl sie aufzusammeln. Und doch, der Aufrührer entkam ein weiteres mal Drisnaks Klauen; wenn auch unbewaffnet.

Unsicher entfernte er sich von der Bedrohung. Die Lob versuchten ihn zu fassen, umschlichen ihn und bedrohten ihn mit ihren Säbeln. Doch immer wieder schaffte er es sich den Rücken frei zu halten, bis er rückwärts vor den drei drohenden Gestalten zurück wich. Sie gingen auf ihn zu, doch er schlurfte kontinuierlich weiter und ließ sie kein Stück näher an sich heran. Drisnak befahl ihm auf der Stelle stehen zu bleiben und sich keinen Meter mehr zu rühren.

Der fremde Uruk ignorierte diese Drohung. Um endlich heraus zu bekommen, wer er war, begann Drisnak ihn auszufragen - auf jede Kleinigkeit. Wer er sei, wo er her kam, was er hier wollte und zum Teufel noch mal, er sollte stehen bleiben!

Plötzlich hörte man den ängstlichen Uruk fragen, ob seine Gegenüber die Shapog-Gûr kennen würden. Nun wurden die Drei noch aufmerksamer und wollten mit aller Skepsis wissen, was er von den Shapog-Gûr wolle. Immer wieder versuchten Narkûraak und Rhâk'Ta ihm den Weg abzuschneiden, doch er schien seine Augen überall zu haben. Seine Schnelligkeit war beeindruckend. Nach einer langen Weile schaffte es Drisnak den Uruk zum stehen bleiben zu bekommen, sodass er ihn packen konnte.

Endlich konnte der Gratû ihm seinen schriftlichen Befehl abnehmen und seinen Namen erfahren. Zradak, ein undisziplinierter Welpe, sollte sich den Truppen der Shapog-Gûr anschließen. Das Siegel des Auges prankte auf dem Stofffetzen. Dies überzeugte Drisnak von der Echtheit seiner Aussagen. Er ließ ihn los und befahl ihm vorzugehen, sodass er ihn immer im Auge behalten konnte. Narkûraak und Rhâk'Ta gaben ihm seine Waffen wieder, die er misstrauisch an sich riss.

Nach einigen Wegstunden erreichten sie bekannte Gefilde. Es war Bûb-Hóshs Land, in welchem seine Truppen beheimatet waren. Hier war es halbwegs sicher, doch man munkelte von Shara, die ins Land eingefallen sein sollten und immer wieder versuchten, sich breit zu machen.

Das geschützte Tal, was als Lagerstätte diente, offenbarte Fackellicht und Feuerschein. Sie waren angekommen.

Vor den Zelten und der großen Feierhalle standen viele Uruk beieinander. Als die Shapog-Gûr sich näherten, erkannten sie die Grish-Hont. Hog-Mog trat aus der Menge hervor und begrüßte Drisnak und seinen Anhang. Auch Barash-âmul schob sich durch die Uruk. Offenbar war er schon eher von seinem Erkundungstripp zurückgekehrt, als Drisnak erwartet hatte. Hatte der alte Olog wirklich seinen Befehlen gehorcht? Und wo war diese schleimige Made Slog'bûr?

Der Gratû trat mit seinem Pizgal an die Seite und wollte wissen, was vorgefallen war. Barash erklärte ihm, dass er Slog'bûr in einem erbarmungslosen Schneesturm verloren hatte, irgendwo südlich der Ebenen von Takara. Somit war er gezwungen worden alleine zu den Lagern der Shara weiter zu marschieren. Dort hatte er die Gunst wilder Uruklata ausgenutzt, um sich eine gesicherte Unterkunft zu beschaffen. Mit ihnen konnte er dann auch einigermaßen geschützt den Shara auflauern. Drisnak folgte den Ausführungen des Trolls aufmerksam. Dass Slog'bûr verloren gegangen war, konnte er nicht tolerieren. Vielleicht hatte sich die Mistmade auch aus dem Staub gemacht. Er würde sich noch etwas einfallen lassen müssen.

Da nun alle erwarteten Truppen angekommen waren, beschloss man, sich in die Feierhalle zu begeben. Ein Gemisch aus Opium, Rauch und Feuer drang in die Nasen der Uruk und man wusste: Bûb-Hósh ist hier. Er saß auf seinem Thron und spähte erwartungsvoll auf den Eingang, durch welchen sich die Uruk schoben.

Achtungsvoll wurde sich begrüßt und die Anführer setzten sich geschlossen am Kopf des Zeltes zusammen. Drisnak ließ sich zielsicher auf den einzigen weiteren Thron, neben Bûb-Hóshs, nieder, während Hog-Mog nur eine gewöhnliche Truhe als Sitzplatz abbekam. Dies sollte noch zu Streitigkeiten führen, da Hog-Mog sich nicht angemessen behandelt fühlte.

Bûb-Hósh eröffnete das Gespräch damit, dass Uruklata angereist waren und sie zu einer Unterredung mit den Truppen Murdurs kommen würden. Ihr Lager hatten sie etwas unterhalb der Zelte der Militärtruppen aufgestellt. Der Durba der Shira-Hai erwähnte, dass er ein Bündnis mit den Uruklata anstrebte, um seine Vorhaben durchführen zu können. Er wollte sie als Schwertfutter verheizen, um in den Drachenlanden möglichst wenige Soldaten Murdurs zu verlieren. Natürlich würde all dies unerwähnt bleiben, wenn die Botschafter zu Gesprächen auftauchten. Sie würden die Bedingungen an die Bal'Hai, ein Zusammenschluss der Clans, weitertragen.

Desweiteren war es eine bedeutende Stunde für den Zusammenhalt der Truppen Murdurs, die hier zum ersten mal zu einer offiziellen Versammlung beisammen saßen. Es wurde deutlich, dass der Wille des Shakhbûrz nur durch einen geschlossenen Verband angemessen durchgesetzt werden konnte. Die Diener des Auges mussten sich zusammentun, um eine mächtige Faust zu bilden, der sich niemand leichtfertig gegenüber stellen würde. Hier lag der Ursprung des "Grat u Murdur", und jeder spürte voller Stolz, dass ihr aller Ziel, der heilige "Fitgnau", ein realisierbares Unterfangen zu werden begann.

Die Uruk wärmten sich am Feuer und schütteten sich die gewohnten Plörren in den Rachen, um sich auch innerlich aufzuwärmen. Später traten zwei unbekannte Gestalten in die Feierhalle, welche mit skeptischen Blicken durchbohrt wurden. Sie stellten sich als Branwald und Björkun von den Grishmakkai vor und eröffneten den Uruk, dass sie morgen zu Gesprächen wieder kommen würden. Es verblieb ansonsten bei einer ruhigen Nacht.

Am Morgen des nächsten Tages kam es dazu, dass Drisnak, unter Aussschluss seiner Soldaten, mit Barash-âmul sprechen wollte. Sie begaben sich außer Hörweite des Lagers, während Rhâk'Ta, Narkûraak und Zradak geduldig vor den Zelten warteten, bis es weitere Befehle gab. Als die beiden Lob beinander standen und sich unterhielten, befand Zradak es für richtig, sich hinter eines der Trupp eigenen Zelte zu stellen und seine Augen auf Drisnak und seinen Pizgal zu richten; mit all zu gespitzten Ohren. Rhâk'Ta misstraute dem Welpen und befand, ihn zurechtzuweisen. Langsam ging sie auf ihn zu. Narkûraak blieb vorerst nur vor den Zelten stehen, doch als Rhâk'Ta zu ihr zurückkehrte, erzählte sie ihr, wie Zradak ihre Warnung vollkommen ignoriert hätte und wenn sie von seinem Lauschangriff erzählen würde, so würde er sie töten. Dass ein Neuer sich solche Worte erlaubte und gleichermaßen die Dreistigkeit an den Tag legte den Worten des Gratû nicht zu folgen, erzürnte sie. Gemeinsam mit Rhâk'Ta ging sie auf Zradak zu und forderte ihn unsanft auf zu verschwinden. Er sah sie nur ungerührt an und machte keine Anstalten zu gehen. Wütend stieß Narkûraak ihn zurück und wiederholte sich, dass er kein Recht habe das Gespräch des Gratû mitzuverfolgen. Zwei, drei Male noch rempelte sie ihn an, bis er fluchtartig die Beine in die Hand nahm. Drisnak sollte von diesem Ungehorsam dringend erfahren.

Doch nach einigen weiteren Momenten wurden dann zur allgemeinen Erheiterung Grubenkämpfe veranstaltet. Die Shira-Hai und die Grish-Hont gesellten sich stimmungsvoll zu den Shapog-Gûr und ein Halbkreis aus geifernden Uruk entstand um den Kampfplatz herum. Zuerst waren es nur gewöhnliche Zweikämpfe mit gleichen Bedingungen auf beiden Seiten. Aber das wurde den Anführern bald zu langweilig, sodass sie Experimente starteten. Der schmächtige Zradak, der wieder aufgetaucht war, sollte zum Beispiel gegen eine dicke Dampframme der Grish-Hont antreten. Und, zur Belustigung aller, machte der neue Shirku der Shapog-Gûr ihn mit Leichtigkeit fertig. Jetzt hatte er wohl zumindest bewiesen, dass er ein würdiger Kämpfer war.

Drisnak fühlte sich plötzlich dazu berufen gegen drei andere Uruk anzutreten und ließ seine unkontrollierten Fäuste durch die Luft fliegen. Dabei musste einer der Uruk der Grish-Hont leider einen halben Zahn lassen.

ie Kämpfe dauerten noch eine Zeit an. Als sich der Grat langsam wieder aufteilte, war es der richtige Augenblick, Drisnak von dem Vorfall mit Zradak zu berichten. Narkûraak trat an ihren Bruder heran und schilderte die Situation. Zornig rief er den Shirku zu sich und stieß ihn brutal zu Boden, während er gewaltsam auf ihn einschlug. Er fragte ihn, wie ihm das nun gefiele und was er sich dabei denke, seinen Befehlen nicht zu gehorchen. Drisnak orderte Bûb-Hóshs Peitsche, die er ihm gerne übergab. Gehässig schlug Drisnak den, sich windenden, Zradak zusammen, bis dieser keuchend am Boden lag und kaum noch einen Ton hervorbringen konnte. Als letzten schmerzvollen Akt erlaubte sich Drisnak einen Peitschenhieb in die Weichteile seines Opfers.

Nun war er mit ihm fertig und trug Rhâk'Ta auf ihn zu versorgen. Danach wollte er, dass Zradak die Gegend auskundschaftet und Barash-âmul, Narkûraak und Rhâk'Ta befohl er jagen zu gehen. An ihre Seite wurde Quiilmatu geschickt, die mit Pfeil und Bogen ausgestattet war. So zogen die Vier aus in die Wälder und fanden bald ein schmackhaftes Wildschwein, welches Quiilmatu zielsicher zu Tode brachte.

Im Lager nahmen die Shapog-Gûr das Tier auseinander und legten das essbare Fleisch zusammen. Stolz riefen sie nach ihrem Gratû, der aus der Feierhalle trat und große Augen machte, ob des Anblicks dieses Fleischhaufens in Narkûraaks Händen. Gierig entriss er es ihr und nahm es mit zu der Feuerstelle. Er wollte es sofort braten und verspeisen.

Zu einem späteren Zeitpunkt des Tages ereignete sich ein unerwarteter Zwischenfall. Narkûraak war in eines der Übernachtungszelte gegangen, um etwas daraus zu holen, doch gerade als sie unbekümmert wieder hinaus treten wollte, zischte ein Pfeil an ihr vorbei. Nur um Haaresbreite verfehlte er ihren Kopf. Geschockt spähte sie in die Richtung aus der der Pfeil gekommen sein musste und sah nur noch, wie eine Gestalt davon rannte. Nach einiger Blinzelei erkannte sie einen Shara. Aufgeregt rief sie nach Drisnak und den anderen Uruk. Doch als diese aus den Zelten traten, war der Shara bereits über alle Berge und bei der Information, dass es nur einer gewesen war, erklärten sie verägert, dass es unnötig gewesen wäre Alarm zu geben. Die Lob verstand die Gleichgültigkeit nicht, da der Shara ein Späher der Vorhut des Feindes gewesen sein konnte. Dennoch verblieb schweigsam und konnte sich nur glücklich schätzen von dem Schützen verfehlt worden zu sein.

Hinterher wurde doch noch eine kleine Gruppe ausgesandt, die sich der Lage vergewissern sollte. Und tatsächlich fanden sie den Feind und schnappten ihn. Grob schliffen sie ihn ins Lager und warfen ihn auf den Boden in die Feierhalle. Hassende Fratzen sahen auf ihn herab, stießen ihn unachtsam mit ihren Stiefeln und pochten darauf, dass er dreckiger Abschaum wäre. Der Shara keuchte schwerverletzt, dass schon bald eine Streitmacht käme, um die Uruk hinweg zu fegen. Schallendes Gelächter machte sich breit. Sie wollten wissen, wo seine Truppen waren, doch er weigerte sich nur einen Ton dazu zu sagen. Man entschied, ihm einen Finger abzubeißen. Immer noch wollte er lieber schweigen. Dann schnitt man ihm die ganze Hand ab. Er schwieg weiter; unter höllischen Schmerzen. Sie folterten ihn kaltblütig, doch bald schon konnten sie nur noch seinen Tod feststellen. Die Leiche warf man in ein entferntes Gebüsch. Sie taten seine Drohungen als leeres Versprechen ab und kümmerten sich nicht weiter um den Vorfall.

Nachdem Zradak vom Spähen wiederkehrte, trug Drisnak ihm auf mit Barash-âmul und Narkûraak eine Karte der Umgebung anzufertigen. Mit der geflüsterten Warnung an seine Schwester, dass sie auf sich aufpassen sollte, wenn sie mit den Beiden allein war, entsandte er die kleine Gruppe in die Wildnis. Zradak führte sie an, da er die Gegend nun kannte. Sie trotteten aufmerksam durch Wälder, über weite Ebenen, durch Flüsse und kleine Anhöhen hinauf, bis sie alle erkennbaren wichtigen Orte aufgezeichnet hatten.

Am Abend gab es zwischen den Anführern rege Gespräche über die Führung des Grat u Murdur und welche Ziele zuerst angestrebt werden sollten. Ein sicheres Ziel sollte es sein auf dem Fest der Drachen eine große Heerschau zu veranstalten und den Uruklata die Macht des Grats zu präsentieren.

Zudem wollte man in Verhandlungen mit den Bal'Hai treten, die dort auch anwesend sein würden. Hierfür sollten die Botschafter der Grishmakkai die Vorarbeit leisten. Bevor man sie jedoch rief, erklärte Drisnak noch breit, dass er die Uruklata für zu dämlich halte, als dass sie bemerken würden, dass sie ausgenutzt wurden. Man müsste ihnen die Sache nur schmackhaft genug machen.

Im gehässigen Treiben des nächtlichen Beisammensitzens kam zur Sprache, dass Quiilmatu, eine Uruk-lob, die mit den Grish-Hont zog, ein ungewöhnliches Trollweibchen mitgebracht hatte. Sie hieß Noxajin und ihre Rasse war weitgehend unbekannt. Ein Troll mit bläulicher Hautfarbe konnte von niemandem wirklich zugeordnet werden. Trotzdem sollte sie durch das höhnische Geprahle und die ruchlosen Spielereien der Anführer den Besitzer wechseln und fiel zu ihrem Unglück in Drisnaks Hände.

Bald traten dann Branwald und Björkun in die Zelte des Grats. Die Uruk beäugten den niederen Abschaum nur voller Misstrauen und eine bedrohliche Atmosphäre entstand. Die gegenseitigen Anliegen wurden in Ruhe vorgetragen. Doch der Gratû der Shapog-Gûr war von Anfang an in feindseliger Stimmung und auf Handgreiflichkeiten aus. Als Branwald ihn schräg ansah und grinste, herrschte Drisnak ihn an nicht so blöd zu lachen. Daraufhin grinste er noch breiter und musste sich einen Herzschlag später gegen die fliegenden Fäuste des Gratû wehren, der außer sich vor Wut auf ihn los gegangen war. Er brüllte, dass er ihn umbringen wolle und zog schon seinen Dolch, als gerade im rechten Moment die anderen Uruk des Grats herbei eilten und ihn zurückhielten.

Mit großem Kraftaufwand riss man ihn von seinem mit Blut überströmten Opfer herunter. Der schwerverletzte Troll wurde in eine Ecke getragen, während die Offiziere des Grats aus dem Zelt hasteten. Draußen fuhr Bûb-Hósh Drisnak an, dass er sich zügeln müsste und nicht so impulsiv seien dürfte, wenn es um Verhandlungen ginge. Er machte seine ganze mühselige Arbeit zu nichte, wenn er fremde Offiziere angreife. Doch Drisnak winkte nur aufgebracht ab und wollte, dass der elende Flâgît dort drin, er zeigte auf die Feierhalle, verreckte. Zu allem Überfluss schaltete sich Hog-Mog auch noch in die Diskussion ein und brachte zur Sprache, dass er einen Komplott gegen sich rieche, weshalb er auch nur eine einfache Kiste als Sitzmöglichkeit in der Feierhalle bekommen hätte. Diese Angelegenheit diskutierte er später noch mit Drisnak außerhalb des Lagers.

Die Aufregung wurde mit einigen Krügen Runentee hinuntergespült, was unter anderem dazu führte, dass Branwalds Begleitung Björkun sturzbetrunken und in seinem eigenen Erbrochenem den Lagerplatz der Shapog-Gûr zierte. Offenbar war das Soldatengesöff unter Seinesgleichen nicht weiter bekannt gewesen. Die Shapog-Gûr amüsierten sich sehr über die Schnapsleiche neben ihren Zelten.

In den nächsten Tagen wurde noch der genaue Treffpunkt für die Weiterreise in die Drachenlande ausgemacht, sodass der Grat halbwegs geschlossen anreisen könnte. Drisnak ordnete außerdem in einer Ansprache an seine Soldaten an, dass Barash-âmul mit Noxajin zurück zu den südlichen Ebenen von Takara reisen sollte, um Slog'bûr zu holen. Nicht ohne Hintergedanken sollte der alte Aschetroll das Weibchen mitnehmen, denn wer war besser geeignet, etwas über sie zu erfahren.

Vermutlich irrte Slog'bûr mittlerweile vollkommen orientierungslos umher und wusste nicht, wohin er gehen musste. In Slog'bûrs Kopf waren so einige Schrauben locker, sodass es durchaus sein konnte, dass er Selbstgespräche führend durch die Wälder streifte. Aufgrund engerer Beziehungen zu diesem Uruk, befand Barash es als gar nicht so schlecht, dass ihm diese Aufgabe zu Teil geworden war. Und auf der Reise könnte er dann die fremdartige Oda besser kennenlernen, die ihm nicht ganz geheuer war.

Drisnak, Rhâk'Ta, Narkûraak und Zradak wollten noch eine Zeit lang in Bûb-Hóshs Lager verweilen, bis sie sich für die winterliche Weiterreise bereit machen würden.

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