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Vorstellung
Bei den Shapog'gûr handelt es sich um eine Live Action Rollenspiel (Larp) Gruppe, die sich auf die Darstellung von Orks spezialisiert hat. Unsere Mitglieder sind über ganz Deutschland verteilt, die meisten kommen jedoch aus dem Ruhrgebiet.
Intime sind wir sehr stark an die Herr der Ringe - Welt angelehnt. Wir legen großen Wert auf detailierte Gewandungen und stimmiges Ambiente. Wie wir intime da hingekommen sind wo wir jetzt sind, könnt ihr hier lesen:
Die Geschichte der Shapog'gûr
Tief im Osten Mittelerdes durchfurchen riesenhafte, schwarze Wälle den Erdboden und verschließen den Horizont; Weh dem , der zu nah wandert, an den Flanken dieser unheimlichen Riesen. Hinter ihnen liegt ein Land, aus Feuer und Asche emporgestiegen, regiert von Grausamkeit und List, getrieben von Missgunst und dem Willen die Welt zu unterjochen. Über ihm verbrennt der Himmel in einer dichten Wolkendecke, gleich glühender Kohlen in tiefschwarzer Nacht. Aus den Eingeweiden seiner verbrannten Erde droht tiefes Donnergrollen und dumpfe Echos hallen über die zerklüfteten Ebenen und durch die kalten Höhlen; Verderbnis verkündende Vorboten eines gewaltigen Kriegszuges.
Hinter den Mauern einer unzerstörbaren Festung, geschaffen durch gewaltige Macht, erhebt sich eine dunkle Gestalt aus den Schatten: Das Sprachrohr des Shakhbûrz. Ein schwarzer Númenorer, Statthalter des dunklen Turmes Lugbúrz und später auch bekannt als der großmächtige Rukh Nûlûrz.
Vor Ewigkeiten war er in die Dienste des Dur'hont aufgestiegen und zu einem seiner mächtigsten Hexenmeister geworden, der sein Leben durch die Künste der schwarzen Magie beträchtlich verlängerte. Doch sein Können und seine Besitztümer stellten ihn nach all der Zeit nicht mehr zufrieden und ein Verlangen nach mehr Stärke, Ansehen und Obrigkeit packte ihn.
Seit langem schon missfiel dem Gebieter der Schattenlande die Härtnäckigkeit ihrer größten Feinde – den Menschen, den Shara'hai, denn diese leisteten verbissenen Widerstand gegen die Macht Murdurs. In gleichem Maße sehnten der Allmächtige und seine Diener ihre Vernichtung herbei.
Wenn er, der Verweser des schwarzen Turms, es schaffte eine der großen Festen der Shara für Murdur zu nehmen, würde er dadurch mit Sicherheit in der Gunst des Shakhbûrz steigen.
Lange verfiel er zurückgezogen in düstere Grübelei darüber, wie es möglich sei seine Ziele zu verwirklichen und beriet sich mit seinen Maugoth, Feldherren vergangener Schlachten aus der Rasse der Dûra'hai, welche würdig genug waren unter seine Augen zu treten.
Mit der Zeit reiften seine Pläne heran und schließlich gab er den Befehl zähe Pizurk aus Udûn zusammentreiben zu lassen.
Udûn, ein runder Talkessel, eingebettet in die nordwestlichen Gebirgszüge Murdurs, beherbergte viele Standquartiere und Stützpunkte militärischer Einheiten, die vornehmlich aus Nadak und den edleren Dura'hai bestanden. Beide Kriegszüchtungen gedachte der Hexer zur Bildung seiner Streitmacht zu nutzen, um der nahe gelegenen Stadt Goi'tur einen vernichtenden Schlag zu versetzen.
Goi'tur, die erste Hauptstadt Gondors, lag zu beiden Seiten des Anduin und beherbergte den zentralsten Hafen der Shara. Zudem stellte sie eine unentbehrliche Verbindung zwischen den westlichen Landen Gondors und dem östlich gelegenen Ithilien dar. Goi'tur einzunehmen würde nicht nur einen herben Verlust für die Shara, sondern einen ebenso wertvollen Gewinn für den Rukh Nûlûrz bedeuten.
Stolz erfüllte ihn, als die Maugoth einige tausend Pizurk vor den stählernen Toren in den Schatten des schwarzen Turms zusammentrieben. Mit diesem Heer würde er dem Shakhbûrz einen großen Dienst erweisen und sein Ziel, sich an der neu gewonnen Macht zu bereichern, kam in greifbare Nähe.
Aber er kannte auch die Natur der für den Krieg gezüchteten Wesen: triebhaft, impulsiv, rachsüchtig, in ihren eigenen Reihen besessen von Hab- und Machtgier. Ewig pulsierte in ihnen die unterschwellige, nicht greifbare Beklommenheit, der Wunsch zum Fitgnau geführt zu werden.
Um sie zu einen ließ er sie seine entsetzliche Macht spüren, noch bevor sie in die Heeresunterkünfte von Lugbûrz eingelassen wurden. Von einem kleinen Erker aus sprach er zu der dunklen Masse, seine Stimme verzerrt durch Hexerei, welche mehr denn je erfüllt war von seiner Grausamkeit. Seine Züge waren kaum zu erkennen unter der Gugel, welche ihn verhüllte und doch verriet der Schrecken und die Ehrfurcht in den Augen der Uruk die Wirkung seines Auftretens. Sie würden bedingungslos für ihn kämpfen und nach seinem Willen Hass, Tod und alle Verderbtheit zu den Shara tragen.
Er gab ihnen den Namen Shapog'gûr. Sie waren seine Rache, sein dunkler Schatten, welcher sich über die Shara legen sollte.
Während der nächsten Wochen hallten die zahllosen Türme der Festung wider von dem martialischen Lärm der Vorbereitungen auf den bevorstehenden Schlachtzug. Das Scheppern der Rüstungen mischte sich mit dem Klang von aufeinander treffenden Klingen und den Schreien gepeitschter Uruk. Da keine Zeit zu verlieren war, rückten die Pizurk bald möglichst aus.
Der anstehende Gewaltmarsch führte sie vom Morannon durch Nord-Ithilien, sodass sie nach dem Einbruch der Dunkelheit Goi'tur vom Norden her erreichten.
Die Stadt lag friedlich vor ihnen und alles was zu hören war, war das Rauschen des Flusses. Der Strom des Anduin war wegen der Schneeschmelze dieses Frühlings besonders stark, weshalb es es den Shapog'gûr gelang sich unbemerkt bis an die ersten Häuserreihen zu schleichen. Der Lärm der dann losbracht kam dem einer Lawine gleich. Die Uruk strömten durch die Gassen und überraschten die Shara im Schlaf, oder nur sehr unvorbereitet.
Gefährlich spät wurde ihnen klar, dass es sich um mehr als einen einfachen Überfall handelte; Vielmehr war es das Ziel Goi'tur vernichtend zu schlagen. Aus dem anfänglichen Gemetzel wurde rasch ein erbitterte Schlacht, in welchem mehr und mehr Soldaten um ihre Existenz und Familien kämpften. Doch die Verblüffung war gewichen und der Widerstand wurde immer stärker, sodass die Stadt bald mit ihrer gesamten Kampfeskraft gegen die Shapog'gûr aufwarten konnte. Ein grauenvolles Konzert des Kämpfens, Sterbens und Hassens erfüllte die Straßen.
Bis in die frühen Morgenstunden schien es ein zwar zähes, aber stetiges Vorrücken der Uruk zu geben, als jedoch die Verstärkung der Shara aus Minas Tirith anrückte, erkannten die Maugoth der Shapog'gûr, dass es keine Hoffnung auf einen Sieg geben würde. Zu viele Pizurk waren bereits zerschlagen, als dass es möglich gewesen wäre, die wieder aufgefüllten Reihen des Feindes erneut aufzureiben.
Der Befehl zum Rückzug trug sich mit Geschrei durch die Reihen der Uruk und während die letzten Kämpfe erstarben, versuchten die Pizurk mit ihrem jämmerlichen Leben davon zu kommen.
Mehr als hasserfüllt erfuhr der Statthalter von seiner Niederlage und musste voller Missgunst einsehen, dass er die militärische Stärke der Shara unterschätzt hatte und diese ihm so einen herben Verlust zufügen konnten. Die unerwartete Niederlage nagte wie eine gierige Made an faulem Fleisch an ihm. Es gab nur eine einzige Möglichkeit dieses Missglücken wieder vergessen zu machen: Es musste eine weitaus größere Streitmacht ausgesendet werden um Goi'tur endgültig zu vernichten. Diese Schande musste ausgemerzt werden – um jeden Preis. Doch vorerst würde er sich in Geduld üben müssen, waren die Shara doch nun alarmiert und aufmerksam.
Ihm war klar, dass es nur einen Weg gab, einen größeren Angriff auf die Sternenstadt Goi'tur durchzuführen – er musste sich seinem Meister stellen und ihn um die Unterstützung durch weitere Pizurk bitten.
Wenig ist über die Gespräche und Verhandlungen bekannt, noch weiß man, ob es überhaupt derartiges je gab. Und doch schien der Ruhk Nûlûrz nach einiger Zeit wieder damit zu beginnen die Shapog'gûr erneut zu formieren.
Der Wiederaufbau erforderte sein ganzes Können und so floss all das dunkle Wissen seines Geistes in die bevorstehende Planung ein. Dies sollte seine Existenz von nun an bestimmen, bis zu dem Tag, an dem sein schwarzes Heer Goi'tur einnähme und die verhassten Shara zerschlug.
In den folgenden Monaten wurden Uruk verschiedenster Rassen aus allen Teilen der sterbenden Landstriche Murdurs eingezogen, ob erprobt und erfahren im Kampf oder jung und ungestüm.
Der Rekrutierung folgte eine brutale Ausbildung. Es wurden Einheiten gebildet, ausgestattet mit Nachschüben, welche die Versorgung in einem mehrtägigen Gefecht sichern sollten würden. Auch eine Garde Wargreiter sollte mit dem Heer ziehen, um verstärkenden Truppen der Shara aus Minas Tirith den Weg abzuschneiden. Die besten Zuchtmeister Murdurs erschufen eigens für die Zwecke des Hexers eigene Züchtungen, welche eigenständige Kampftruppen wie Bogenschützen, Lanzenträgern, Schildträgern und Plänklern bildeten.
Die zweite Generation der Shapog'gûr musste dem Statthalter endlich den Ruhm und die Macht einfahren, nach welcher er strebte. Dies zu erreichen war sein höchstes Ziel. Seit er in die Dienste des Shakhbûrz eingetreten war, hatte er stets das Verlangen sich selbst zu übertrumpfen und die Erwartungen seines Herrn zu übertreffen. Er wusste, würde ihm sein Vorhaben gelingen, dann wäre ihm der Respekt jedes hohen Dieners gewiss und das Dur'hont würde ihm Zugang zu der Macht gewähren, nach der es ihn so verlangte.
Wenn er die Heeresunterkünfte besuchte und sich über die Fortschritte informierte, waren alle an ihm nagenden Zweifel aus seinen Gedanken verbannt.
Unter den Pizurk entwickelte sich während der Zeit ihrer Ausbildung eine Art Stolz diesem ranghohen Gesandten des Auges dienlich sein zu dürfen. Zwar fürchteten sie allseits seinen Zorn, seine Willkür und handelten als unterwürfige Vasallen, doch sie begannen bereits daran zu glauben, dass sie durch sein Handeln dem Fitgnau mit großen Schritten näher kommen würden und so ihren Platz, im Kampf um die Herrschaft über alle Lande, wohlverdient einnehmen zu können. Auch der Angst neu hinzu stoßender Zwangsrekrutierter, aufgegriffen durch umherziehende Gruppen von Thrak, die Murdur mit dem Siegel des Auges nach kampffähigen Uruk durchkämmten, wich Ehrfurcht, als sie die eindrucksvollen Heerlager erblickten.
In diesen Tagen festigte sich unter den Shapog'gûr der Name Rukh Nûlûrz für ihren Herrn, denn
stets sprach er zu ihnen mit schrecklicher Stimme. Großen Abstand wahrte er bei
jeder seiner Reden, doch seine Stimme erklang in den Ohren der Uruk, als stünde er mitten unter
ihnen. Wenn er in die Heeresunterkünfte kam, um sich zu vergewissern, dass alles nach Plan lief,
so war es jedes mal eine unvergesslich grässliche Erfahrung seine Gegenwart zu spüren, auch, wenn er niemals nah genug an die Truppen heran trat. Er war so unnahbar für die Soldaten, dass sie die Maugoth, privilegiert ihm als Ratgeber und Vertraute dienen zu können, als gottgleich empfanden.
Und tatsächlich wechselten die Maugoth nur wenige Worte mit den Truppen, was diesen Effekt
noch verstärkte. Sie sprachen lediglich mit den Truppführern und berieten über Kampf und Taktiken. Ansonsten vernahm man von ihnen nur wachsame Blicke und ein Achtung gebietendes Auftreten.
Dann endlich, nach langen Monaten des Wartens und Zeit der Vorbereitungen kam der Tag, an dem die Shirku berichteten, dass sich die Lage in Goi'tur entschärft hatte und ein Großteil der Verstärkungstruppen wieder abgerückt waren. Rukh Nûlûrz schickte sein Verderben und Tod bringendes Heer in den Krieg.
Erneut marschierten sie vom Morannon durch das nördliche Ithilien, diesmal jedoch machten sie einige Meilen südlich von Cair Andros halt. Dort trafen sie auf eine Einheit der Pioniere, welche die letzten Wochen damit beschäftigt gewesen waren den umliegenden Wald abzuholzen und zu Landungsbooten zusammenzubauen. Diesmal sollte der Angriff nicht von außen kommen, sodass sich die Shara formieren konnten. Diesmal sollte das Grauen mitten unter ihnen erwachen.
Die Pioniere ließen Boote zu Wasser und diese wurden bemannt, bis letztlich die Streitmacht die gesamte Breite des Anduins ausfüllte und sich, wie ein schwarzer Wurm durch totes Fleisch in Richtung Goi'tur fraß.
Bei Dunkelheit trafen sie ein. Die Stadt schlief, mit Ausnahme einiger Wachen, die auf den Mauern und Türmen versuchten sich die Nacht mit Öllampen und kleinen Fackeln zu erhellen. Sie schienen sich in Sicherheit zu wiegen, waren doch ihre nördlichen Wälle nur spärlich besetzt. Nahezu lautlos glitten die Boote über den Fluß und die Wachen konnten von einigen Bogenschützen problemlos beseitigt werden. Erst als es bereits zu spät und der Kanal, welcher Goi'tur teilte, voller Boote war, ertönten die ersten Warnrufe.
Doch der Sturm brach bereits los. Uruk sprangen aus den Booten an die Ufer und die steinernen Kais und wüteten erbarmungslos. Die zuvor stille Dunkelheit wurde zerrissen von grässlichen Schreien sterbender Shara, dem bestialischen Lärm des tobenden Kampfes und der Gestank von Tod und Verwesung kroch langsam vom Fluss aus in die Gassen. Es gab keine Möglichkeit zu entkommen oder sich auch nur zu verstecken. Um die Uruk im Kampf erbarmungsloser kämpfen zu lassen waren die Rationen in den letzten Tagen gekürzt worden, was sie nicht schwächte aber immer gieriger und angriffslustiger werden lies. Alle aufgestaute Brutalität entlud sich nun. Ein grässlicher Schlachtenlärm erfüllte die Stadt nicht nur mit den Schreien der Sterbenden und Verstümmelten, sondern ebenso mit dem Gekreisch und Geheul geschändeter Frauen, flehender Mütter und ihren hilflos ausgelieferten Kindern. Während sich die Gassen Goi'turs mit dem Blut, dem Unrat und den Innereien der aufgerissenen Leiber füllte, gab es nur wenig Waffenstillstand.
Die Pizurk hatten den ultimativen Befehl erhalten, die Stadt in diesem letzten Sturm einzunehmen , auch wenn es ihr Leben forderte, könnten sie sich ihres Platzes im Fitgnau gewiss sein. Der Rukh Nûlûrz flößte ihnen ein, dass sie den Sieg vor Augen hatten und so gab er ihnen das Recht sich alles zu nehmen, was sie in der Stadt begehrten. Die Aussicht auf einen Misserfolg wurde erst gar nicht in Erwägung gezogen, so gewaltig Trieb das Heer den Tod in die Stadt der Shara. Diesmal sollte alles nach Plan verlaufen.
Mittlerweile war die gesamte Stadt erfüllt vom Gestank der bereits verwesenden Toten. Und während an einigen Stellen der Stadt noch erbittert gekämpft wurde, feierten andere Uruk bereits, indem sie sich mit den Gedärmen der Erschlagenen schmückten, die Sterbenden verstümmelten, sie halbtot auf große Scheiterhaufen schmissen und weitere, unaussprechliche Gräueltaten begingen. Vor der Stadt jagten die Wargreiter versprengte Soldaten in einer Hatz, zu ihrem eigenen Vergnügen bis zur Besinnungslosigkeit über die Felder, um dann gemeinsam mit ihren Reittieren ihren Hunger an den zuckenden Körpern zu stillen.
Zwei Tage dauerte die Schlacht an und es war zur frühen Mittagsstunde des zweiten Tages, als die letzten Widerstände der Menschen zu zerbrechen drohten. Die Maugoth schrien Lobpreisungen und triumphierten über den Kadavern der Shara, da geschah das Unfassbare. Von einem Augenblick auf den Anderen zerriss die dunkle Wolkendecke, welche die Uruk schützte und das grelle Tageslicht brach durch den schwarzen Himmel. Geblendet und mit verbrannten Augen taumelten sie fast blind umher, schrien vor Schmerzen und warfen die Arme panisch über den Kopf um sich vor dem Licht zu schützen. Die Uruk waren durch viele Schlachten in den Landen der Shara bereits Licht gewohnt, doch Dieses war anders. Es konnte keines irdischen Ursprungs sein, dafür war es viel zu intensiv und brannte sich unweigerlich in die Haut und Augen der sich quälenden Truppen Murdurs.
Die wenigen verbliebenen Shara begriffen sofort und stachen nun die brüllenden Uruk nieder, welche nicht fähig waren Widerstand zu leisten. Wie tollwütig preschten reiterlose Warge durch die Gassen und rissen alles mit sich; Uruk wie Shara.
Bald schon waren die Shapog'gûr auf einen Bruchteil ihrer Stärke geschrumpft. Voller Panik stürtzen sich viele in den Anduin, um den Klingen der Soldaten zu entkommen und ertranken jämmerlich; Und auch der flüchtende Rest wurde über die Felder getrieben und größtenteils vernichtet.
Ein kläglicher Überrest kam tatsächlich mit dem Leben davon. Blind vor Panik zog es sie zurück in
die Finsternis; und damit auch in die Höhle des Löwen. Der geschlagene Haufen aus Pizurk,
Offizieren und Maugoth flüchtete sich nach Minas Morgul, Sitz des Hexenkönigs von Angmar; den
einzigen Zufluchtsort weit und breit. Die dort ansässigen Truppen lieferten sie umgehend an den Statthalter aus, welcher sie mit einem Zorn empfing, der einer alles mit sich reißenden Naturgewalt glich. Willkürlich ließ er seinen Hass an den angsterfülltem Uruk aus, deren erfolglose Rückkehr an Schande nicht zu übertreffen war. Er realisierte, dass all seine Mühen vergebens waren. Schlimmer noch, er hatte seinen Herrn in Verruf gebracht und er konnte nur hoffen nicht von ihm zerschmettert zu werden.
Auf Knien winselnd versuchten die Maugoth sich zu erklären und die Erzählungen von der plötzlich zerreißenden Wolkendecke erzürnte ihn nur umso mehr. Allein das Wagnis die Schuld von sich zu weisen, kostete einige Kriegsfürsten ihren Kopf. So knapp gescheitert zu sein, war für den Rukh Nûlûrz derart verächtlich, dass er seine schwärzesten Flüche über die Shapog'gûr aussprach. Bis heute verliert kaum ein Uruk, der damals dabei gewesenen ist, ein Wort über das Grauen jener Stunden, in denen sie dem Zorn eines Hexenmeisters ausgesetzt gewesen waren.
Für die Schande, welche die Shapog'gûr über ihn gebracht hatten verwies er sie aus Murdur, ihrer Heimat. Um ihr jämmerliches Versagen wieder aufzuwiegen erhielten sie die Aufgabe sich außerhalb Murdurs, weit weg aus der Sicht des Statthalters, nützlich zu machen. Sie sollten Karten von unbekannten und feindlichen Ländern aufzuzeichnen und diese auskundschaften und plündern. Mit diesen Worten verscheuchte er den Abschaum. Gewaltsam vertrieb er die Shapog'gûr aus den schwarzen Landen in alle Himmelsrichtungen.
Wie ein Brandeisen hatte er ihnen seinen Zorn in die Seelen gebrannt und sie wissen lassen, dass er Aufseher schicken würde, damit sie sich bewusst waren, dass er sie weiter beobachtete.
Sollten sie auch hier versagen, dann würde er sie mit unsagbaren Schmerzen bis zur Schwelle des Todes foltern, um sie dann elendig verrotten zu lassen, sodass sie langsam und qualvoll bei lebendigem Leib von Maden zerfressen würden. Und ein Fluch sollte sie selbst nach dem Tod noch in einen ewigen, ruhelosen Alptraum versetzen.
Sie hatten seinen Plan an Macht zu gewinnen in das Gegenteil verwandelt und dafür hasste er sie.
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